RhB-Traktor Tm 2/2 91 – Stromaufnahme optimieren

LGB / Märklin hat den RhB-Traktor Tm 2/2 91 – Artikelnr. 22412 – mit dem Hauseigenen MfX-Decoder und Sound ausgeliefert. Die Anfangsfreude hat sich im Praxisbetrieb schnell verflogen, da das Modell in der Art anscheinend von LGB nicht für den Aussenbetrieb vorgesehen ist. Die Stromaufnahme über 3 Räder und 2 Schleifer auf ~ 10 cm ist einfach zu anfällig bei Weichen oder schlecht geputzten Gleisabschnitten. In der Folge hat man – statt einem schönen Fahrgenuss – einen stotternden Traktor.

Der erste Gedanke war der Einbau eines Pufferspeichers. Da an dem MfX-Decoder keine Anschlussmöglichkeiten bestehen (was mir dann auch der Märklin-Service bestätigte: „An dieser Version den MfX-Decoders ist kein Pufferanschluss möglich“), gab es entweder die Möglichkeit, den Decoder mit einem Massothdecoder auszutauschen oder die Stromaufnahme zu verbessern.

Inspiriert von anderen Gartenbahnern – Grüße nach Schwaben! – habe ich mich für die Variante zwei entschieden. Nachdem noch ein passender Niederboardwagen Xk 9083 von KISS im Keller schlummerte, war klar: weitere Stromabnehmerachsen sollen die Versorgung unterstützen.

Dazu wurden die Achsen des KISS-Modells mit einem Kugellager-Radsatz ausgetauscht und mit der Stromabnahme des Traktors verbunden. Am Traktor wurde das Motorgehäuse von unten geöffnet und an den Stromleiterdraht jeweils ein Kabel angelötet und aus dem Gehäuse geführt. An der Ausgangsseite des Motorgehäuses – bei mir die Rückseite – müssen dazu zwei kleine Löcher gefräst werden.

Ein zusätzlicher Stromanschluss, der im Motorgehäuse angelötet wurde, steht mit einem Platinenstecker als Verbindung bereit.

Als abnehmbare Verbindung habe ich einen 2-poligen Platinenstecker gewählt und je eine Buchse am Traktor und am Niederboardwagen angeklebt. Das Verbindungskabel wurde mit einem Schrumpfschlauch „getarnt“ und schaut wie eine echte Schlauchverbindung aus. Durch die Steckverbindung kann Traktor und Wagen jederzeit getrennt und ggf. auch mit weiteren nachgerüsteten Wagen ausgetauscht werden.

Verbindung mit einem 2-poligen Kabel, getarnt mit einem Schrumpfschlauch.

Kleiner Aufwand – große Wirkung. Der Traktor zieht nun sicher seine Kreise.

 

Stainz nicht gleich Stainz – ein Digitaltisierungsmarathon

Wer kennt sie nicht, die Logo-Lok von LGB: eine Stainz. Im Zuge eines Digitalisierungsauftrags durfte ich mehrere Stainz digitalisieren. Die wesentlichen Arbeiten, nämlich

  • Motor und Stromabnahme separat verkabeln
  • einen Massoth eMOTION L Dekoder in den Kessel einsetzen
  • Rauchgenerator, Licht vorne und hinten, sowie innen verkabeln und anschließen

waren bei allen Loks ähnlich zu erledigen und doch war jede Lok durch die unterschiedlichsten Baureihen individuell. Von der Verschraubung des Gehäuses, den „Innereien“ des Motorblocks bis hin zur Verkabelung hieß es: 4 Loks – 4 unterschiedliche Bauweisen. Wer also meint, er weiß, wie eine Stainz umzubauen ist, sollte sich die Frage stellen: welche Version 😉

Umbauberichte zu einer Stainzlok gibt es ja im www viele zu finden, daher brauche ich nicht alles aufführen. Die sympatischste Umbauvariante war mir die der grünen LGB 20201.  Diese hatte schon „drei“ Stiftausgänge am Motorblock, was die Sache deutlich vereinfachte.

Der Rauchgenerartor ist hier auch gleich am Motorblock angeschlossen.

Die Metallstangen für die Stromabnahme gekürzt, ein Stift extra als vierten Ausgang gesetzt und vom Motor getrennt, sowie Kabel für den Rauchgenerator gelegt, ist der Motorblock schnell umgebaut.

Im Deckel muss noch das passende Loch für den vierten Stift gebohrt werden. Die Kabel für den Rauchgenerator können durch die bestehenden Öffnungen gelegt werden.

Der Decoder bekommt – wie bei allen anderen auch – einen kuschligen Platz im Kessel. Das Bleigewicht sollte man dabei umbedingt isolieren!

Damit die Kabel vom Decoder auch zum Motor gelegt werden können, muss die Kesselblende, die von der Innenseite des Führstandes auf den Kessel gesetzt ist, auf der Unterseite noch eingeschnitten werden.

Nun kann das Gehäuse wieder zusammenmontiert werden und die entsprechenden Anschlusskabel gehen richtung Motorblock. Zusätzliche Anschlusskabel für Rücklicht, Innenbeleuchtung bzw. Rauchgeneratoranschluss können von hier nach hinten in das Führerhaus gelegt werden.

Spannend ist die Endmontage. Bei zuviel Kabellänge zwickt es gerne mal beim Zusammenschieben von Gehäuse und Motorblock.

Zuletzt müssen noch die Kabel für die Beleuchtung im Führerstand angeschlossen werden. Die Kabel für den Rauchgenerator habe ich ebenfalls erst im Führerstand verbunden und zusätzlich eine Kontrolllampe angeschlossen. So ist leicht ersichtlich, ob der Rauch an oder aus ist.

Daniel's kleine Welt der RhB am Tegernsee