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Stainz nicht gleich Stainz – ein Digitaltisierungsmarathon

Wer kennt sie nicht, die Logo-Lok von LGB: eine Stainz. Im Zuge eines Digitalisierungsauftrags durfte ich mehrere Stainz digitalisieren. Die wesentlichen Arbeiten, nämlich

  • Motor und Stromabnahme separat verkabeln
  • einen Massoth eMOTION L Dekoder in den Kessel einsetzen
  • Rauchgenerator, Licht vorne und hinten, sowie innen verkabeln und anschließen

waren bei allen Loks ähnlich zu erledigen und doch war jede Lok durch die unterschiedlichsten Baureihen individuell. Von der Verschraubung des Gehäuses, den „Innereien“ des Motorblocks bis hin zur Verkabelung hieß es: 4 Loks – 4 unterschiedliche Bauweisen. Wer also meint, er weiß, wie eine Stainz umzubauen ist, sollte sich die Frage stellen: welche Version 😉

Umbauberichte zu einer Stainzlok gibt es ja im www viele zu finden, daher brauche ich nicht alles aufführen. Die sympatischste Umbauvariante war mir die der grünen LGB 20201.  Diese hatte schon „drei“ Stiftausgänge am Motorblock, was die Sache deutlich vereinfachte.

Der Rauchgenerartor ist hier auch gleich am Motorblock angeschlossen.

Die Metallstangen für die Stromabnahme gekürzt, ein Stift extra als vierten Ausgang gesetzt und vom Motor getrennt, sowie Kabel für den Rauchgenerator gelegt, ist der Motorblock schnell umgebaut.

Im Deckel muss noch das passende Loch für den vierten Stift gebohrt werden. Die Kabel für den Rauchgenerator können durch die bestehenden Öffnungen gelegt werden.

Der Decoder bekommt – wie bei allen anderen auch – einen kuschligen Platz im Kessel. Das Bleigewicht sollte man dabei umbedingt isolieren!

Damit die Kabel vom Decoder auch zum Motor gelegt werden können, muss die Kesselblende, die von der Innenseite des Führstandes auf den Kessel gesetzt ist, auf der Unterseite noch eingeschnitten werden.

Nun kann das Gehäuse wieder zusammenmontiert werden und die entsprechenden Anschlusskabel gehen richtung Motorblock. Zusätzliche Anschlusskabel für Rücklicht, Innenbeleuchtung bzw. Rauchgeneratoranschluss können von hier nach hinten in das Führerhaus gelegt werden.

Spannend ist die Endmontage. Bei zuviel Kabellänge zwickt es gerne mal beim Zusammenschieben von Gehäuse und Motorblock.

Zuletzt müssen noch die Kabel für die Beleuchtung im Führerstand angeschlossen werden. Die Kabel für den Rauchgenerator habe ich ebenfalls erst im Führerstand verbunden und zusätzlich eine Kontrolllampe angeschlossen. So ist leicht ersichtlich, ob der Rauch an oder aus ist.

Mallet-Tuning

Aus dem LGB-Set 70685 (Orient-Express) hat mir die Mallet im Analogbetrieb gute Dienste geleistet. Für die Übernahme in den Digitalbetrieb habe ich diese vor einigen Jahren mit einem Massoth-XL-Decoder nachträglich digitalisieren lassen. Doch nun lassen die Fahreigenschaften wegen schlechten Kontakten nach, der Sound lässt sich nicht individell steuern und der Dampf funktioniert auch nicht mehr. Daher habe ich mich entschlossen, diese neu zu digitalisieren.

Zunächst gehört die alte Elektronik entfernt.

Ursprungszustand mit XL Fahrdecoder
Die alte Elektronik wird entfernt.

Die Gretchenfrage: welcher Dekoder? Da ich noch einen XLS-Onboarddecoder zur Verfügung habe, verwende ich diesen. Das hat den Vorteil, dass ich zumindest für Motor/Strom und den Betriebsschalter die bestehenden Kabel mit dem Stecker weiter verwenden kann. Für die Beleuchtung, Reed, Taktgeber passen die alten Stecker leider nicht. Hier muss gekappt und neue Stecker angelötet werden. Aber wo ein Nachteil ist, ist meist auch ein Vorteil: jetzt hab ich endlich Kabel, die lang genug sind!!

Steckerumbau

Neben dem neuen Decoder verbaue ich auch einen Rundkesselverdampfer von Massoth. Allerdings habe ich die Zylinderdampfmöglichkeit nicht realisiert. Die Dampfeinheit lässt sich von vorne schön in den Kessel schieben, sofern man alles auf einer Plastikplatte fixiert, die genau auf die vorhandenen Laufschienen passt. Wichtig ist, dass der Lüfter auf der Unterseite des Verdampfers frei bleibt. Mit der entsprechenden Länge bzw. Einkerbung kann die Platte so gelegt werden, dass diese auch nicht zu weit nach hinten rutschen kann.

Verdampfer

Um eine sichere Fahreigenschaft zu garantieren, wird auch ein Pufferspeicher verbaut. Und als Spielerei: eine Beleuchtung der Drehgestelle. Alles angeschlossen, wird es dann schon wieder etwas voller:

Fertig verkabelt

Die Anschlüsse für die Drehgestellbeleuchtung habe ich mit einer Wago-Klemme zusammengefasst bzw. geordnet. Diese mit Heißkleber fixiert (ebenso den Pufferspeicher) bietet eine saubere seitliche Begrenzung, so dass es keine Probleme beim Aufsetzen des Gehäuses gibt. Der Schalter, der Standardmäßig bei einem Pufferspeicher mitgeliert wird, habe ich für eine Deaktivierungsmöglichkeit des Verdampfers verwendet und in dem alten Lautstärkereglerausgangs am Kessel verbaut. Damit kann bei einer späteren Programmierung des XLS-Decoders der Verdampfer „abgeklemmt“ werden. Man weiß ja nie…

Erste Teste sind erfolgreich und auch die neue Beleuchtung wirkt:

Beleuchtete Drehgestelle

Nun fehlt noch die abschließende Decoderprogrammierung und einer Probefahrt steht nichts mehr im Wege.