Archiv der Kategorie: Umbauten

RhB Steuerwagen digital

Die RhB-Steuerwagen von LGB sind zwar mit Beleuchtung ausgestattet, nur lässt sich diese im Digitalbetrieb nicht steuern. Um einen automatischen Lichtwechsel entsprechend der Fahrtrichtung zu realisieren und Innen- und Stirnbeleuchtung separat zu schalten, muss ein Decoder eingebaut werden.

Glücklicherweise ist der Umbau – hier am Beispiel eines LGB 31901 eXtra (der zwar werkseitig eine Decoderschnittstelle hat, die ich aber wegen mangelnder Funktionalität nicht verwende) – ohne großen Aufwand zu bewerkstelligen. Dabei kann die vorhandene Verkabelung vollständig benutzt werden und es muss nur – je nach Erweiterungswunsch – ein weiteres Kabel gelegt werden.

Folgendes Material habe ich verwendet:

1 x 8152601 eMOTION 10FX Funktionsdecoder
1 x Mini-CT-Kabel 3 Polig
2x Wago-Klemmen

Zunächst muss die Bodenplatte abgeschraubt werden. Dies ist mit den 6 Schrauben auf der Unterseite recht einfach. Sowohl das Innenlicht, als auch das Fahrlicht kann durch das Lösen der vorhandenen Steckverbindungen getrennt werden.

Nun können die Kabel an der Platine abgelötet werden. Wenn man Sie abschneidet, sind sie für die weitere Verwendung zu kurz. Dann lieber komplett entfernen und neu verkabeln!

Für die weitere Anpassung benötigen wir noch die Lichtplatine. Dazu die Sicherungsschraube für das Dach entsprechend der Anleitung lösen, das Dach auf dieser Seite anheben und aus dem Führerstand herausziehen.

Die Führerstandskabine auf der Unterseite und Oben über den Türen abschrauben.

Nun kann der Führerstand gelöst werden und die Lichtplatine ist freigegeben.

Wenn man sich die Leiterbahnen genau anschaut, sieht man, dass durch das mit dem angeschlossenen 3er Kabel jeweils alle weißen und alle Roten Lichter zusammengeschlossen sind. Der +Pol kann also weiterhin verwendet werden. Für den steuerbaren „-„Anschluss muss die Platine für das „rechts Unten“-Licht noch an einer Stelle durchtrennt und die Lampe separat angeschlossen werden:

Dazu habe ich ebenfalls einen 3poligen MiniCT Stecker verwendet. Somit kann der Anschluss am Funktionsdecoder angesteckt werden und alle Anschlüsse können bei mögliche Wartungsarbeiten gelöst werden.

Nun müssen die entsprechenden Kabel aus der ursprünglichen Zuleitung noch an den Funktionsdecoder gelötet werden. Dabei ist die Reihenfolge des Steckanschlusses zu beachten. Entsprechend dem Bild oben von Rechts nach Links: rotes Licht, weißes Licht und + Pol. Dies kann in der gleichen Reihenfolge an den Funktionsdecoder mit FA1, FA2 und D+ angelötet werden. An D+ und FA3 kommt dann noch das Kabel des Innenlichts. Das weiße Licht „rechts unten“ steckt man mit dem CT-Stecker an FA9. Zuletzt klemmt man noch die Gleisstromzuleitung +/- z.B. mit Hilfe von Wago-Klemmen zusammen.

Als letzter Schritt muss der Decoder noch entsprechend programmiert werden. Am wichtigsten vor einem Test ist, die 4 verwendeten Schaltausgänge für die 5V-Lampen zu dimmen.
Für die Tastenbelegung habe ich folgende Variante gewählt:

FA1 (rotes Licht) auf F2
FA2 (weiß oben und unten links) auf F0 (Lichttaste) bei Rückwärtsfahrt
FA9 (weiß rechts unten) auf F0 Fahrrichtungsunabhänig
FA3 (Innenlicht) auf F1
Lokadresse setzte ich immer auf die Loknummer, in dem Fall auf die Wagennummer 1701. Zum Schluss noch gegen böse Überraschungen die Programmiersperre gesetzt und alles ist gut.

Folgende CVs müssen dafür angepasst werden (ohne Garantie!):

FA1: CV110=2 (F2), CV112=22 (5V)
FA2: CV120=0 (Lichttaste), CV122=22 (5V), CV123=2 (Rückwärtsfahrt)
FA3: CV130=1 (F1), CV132=22 (5V)
FA9: CV190=0 (Lichttaste), CV192=22 (5V)

Mit Lichttaste bei Vorwärtsfahrt
Mit Lichttaste bei Rückwärtsfahrt
F2 schaltet das rote Rücklicht. Lichttaste aus.

Wenn ein kurzer Test erfolgreich ist, kann der Wagen wieder zusammengebaut werden. Nun lässt sich der Steuerwagen mit einer Loktraktion sauber mitführen und die Beleuchtung stimmt. Sobald es dunkel wird, kann mit F1 auch die Innenbeleuchtung dazugeschaltet werden.

Trauen Sie sich den Umbau nicht zu? Ich helfe Ihnen gerne. Kontaktieren Sie mich einfach unverbindlich.

RhB-Traktor Tm 2/2 91 – Stromaufnahme optimieren

LGB / Märklin hat den RhB-Traktor Tm 2/2 91 – Artikelnr. 22412 – mit dem Hauseigenen MfX-Decoder und Sound ausgeliefert. Die Anfangsfreude hat sich im Praxisbetrieb schnell verflogen, da das Modell in der Art anscheinend von LGB nicht für den Aussenbetrieb vorgesehen ist. Die Stromaufnahme über 3 Räder und 2 Schleifer auf ~ 10 cm ist einfach zu anfällig bei Weichen oder schlecht geputzten Gleisabschnitten. In der Folge hat man – statt einem schönen Fahrgenuss – einen stotternden Traktor.

Der erste Gedanke war der Einbau eines Pufferspeichers. Da an dem MfX-Decoder keine Anschlussmöglichkeiten bestehen (was mir dann auch der Märklin-Service bestätigte: „An dieser Version den MfX-Decoders ist kein Pufferanschluss möglich“), gab es entweder die Möglichkeit, den Decoder mit einem Massothdecoder auszutauschen oder die Stromaufnahme zu verbessern.

Inspiriert von anderen Gartenbahnern – Grüße nach Schwaben! – habe ich mich für die Variante zwei entschieden. Nachdem noch ein passender Niederboardwagen Xk 9083 von KISS im Keller schlummerte, war klar: weitere Stromabnehmerachsen sollen die Versorgung unterstützen.

Dazu wurden die Achsen des KISS-Modells mit einem Kugellager-Radsatz ausgetauscht und mit der Stromabnahme des Traktors verbunden. Am Traktor wurde das Motorgehäuse von unten geöffnet und an den Stromleiterdraht jeweils ein Kabel angelötet und aus dem Gehäuse geführt. An der Ausgangsseite des Motorgehäuses – bei mir die Rückseite – müssen dazu zwei kleine Löcher gefräst werden.

Ein zusätzlicher Stromanschluss, der im Motorgehäuse angelötet wurde, steht mit einem Platinenstecker als Verbindung bereit.

Als abnehmbare Verbindung habe ich einen 2-poligen Platinenstecker gewählt und je eine Buchse am Traktor und am Niederboardwagen angeklebt. Das Verbindungskabel wurde mit einem Schrumpfschlauch „getarnt“ und schaut wie eine echte Schlauchverbindung aus. Durch die Steckverbindung kann Traktor und Wagen jederzeit getrennt und ggf. auch mit weiteren nachgerüsteten Wagen ausgetauscht werden.

Verbindung mit einem 2-poligen Kabel, getarnt mit einem Schrumpfschlauch.

Kleiner Aufwand – große Wirkung. Der Traktor zieht nun sicher seine Kreise.

 

Stainz nicht gleich Stainz – ein Digitaltisierungsmarathon

Wer kennt sie nicht, die Logo-Lok von LGB: eine Stainz. Im Zuge eines Digitalisierungsauftrags durfte ich mehrere Stainz digitalisieren. Die wesentlichen Arbeiten, nämlich

  • Motor und Stromabnahme separat verkabeln
  • einen Massoth eMOTION L Dekoder in den Kessel einsetzen
  • Rauchgenerator, Licht vorne und hinten, sowie innen verkabeln und anschließen

waren bei allen Loks ähnlich zu erledigen und doch war jede Lok durch die unterschiedlichsten Baureihen individuell. Von der Verschraubung des Gehäuses, den „Innereien“ des Motorblocks bis hin zur Verkabelung hieß es: 4 Loks – 4 unterschiedliche Bauweisen. Wer also meint, er weiß, wie eine Stainz umzubauen ist, sollte sich die Frage stellen: welche Version 😉

Umbauberichte zu einer Stainzlok gibt es ja im www viele zu finden, daher brauche ich nicht alles aufführen. Die sympatischste Umbauvariante war mir die der grünen LGB 20201.  Diese hatte schon „drei“ Stiftausgänge am Motorblock, was die Sache deutlich vereinfachte.

Der Rauchgenerartor ist hier auch gleich am Motorblock angeschlossen.

Die Metallstangen für die Stromabnahme gekürzt, ein Stift extra als vierten Ausgang gesetzt und vom Motor getrennt, sowie Kabel für den Rauchgenerator gelegt, ist der Motorblock schnell umgebaut.

Im Deckel muss noch das passende Loch für den vierten Stift gebohrt werden. Die Kabel für den Rauchgenerator können durch die bestehenden Öffnungen gelegt werden.

Der Decoder bekommt – wie bei allen anderen auch – einen kuschligen Platz im Kessel. Das Bleigewicht sollte man dabei umbedingt isolieren!

Damit die Kabel vom Decoder auch zum Motor gelegt werden können, muss die Kesselblende, die von der Innenseite des Führstandes auf den Kessel gesetzt ist, auf der Unterseite noch eingeschnitten werden.

Nun kann das Gehäuse wieder zusammenmontiert werden und die entsprechenden Anschlusskabel gehen richtung Motorblock. Zusätzliche Anschlusskabel für Rücklicht, Innenbeleuchtung bzw. Rauchgeneratoranschluss können von hier nach hinten in das Führerhaus gelegt werden.

Spannend ist die Endmontage. Bei zuviel Kabellänge zwickt es gerne mal beim Zusammenschieben von Gehäuse und Motorblock.

Zuletzt müssen noch die Kabel für die Beleuchtung im Führerstand angeschlossen werden. Die Kabel für den Rauchgenerator habe ich ebenfalls erst im Führerstand verbunden und zusätzlich eine Kontrolllampe angeschlossen. So ist leicht ersichtlich, ob der Rauch an oder aus ist.